Nein, dann wäre ja z. B. jedermanns »Ich« wahr :)Ist etwas wahr, wenn es von anderen gleichermaßen als wahr betrachtet wird wie von einem selbst?
Im Nachhinein nicht mehr, denn man kann sich einen falschen Grund für die Beule bzw. einen unwahren Tathergang einbilden.Oder ist wahr, wenn man sich den Kopf irgendwo anschlägt und es eine Beule gibt - dann war das Kopf-anschlagen wahr?
Nein, weil Gedanken wohl einfach nicht »innerhalb der Wahrheit« stattfinden, sich im besten Falle zufällig und aufgrund einer Vermutung mit einer Wahrheit decken.Wie ist es mit Gedanken, die niemals wahr werden?
Das wäre wie beim Kopfanschlagen, oder? Das weiß ja selbst die Wissenschaft mittlerweile, dass Erinnerungen grundsätzlich verfälscht sind und sich bei jedem Aufrufen weiter verfälschen.Oder mit Gedanken, die sich auf Ereignisse beziehen, die im Jetzt nicht mehr existieren?
Ja, zum Beispiel im Wahn, unter Hypnose, eine Fata Morgana …Kann man etwas wahrnehmen (für wahr nehmen!), was definitiv nicht wahr ist?
Man kann sie wahrscheinlich gar nicht definieren = begrenzen.Wie können wir Wahrheit definieren?
Ist es denn möglich (und vielleicht auch das Ziel mancher Übung, die du mir aufgibst), sich mit dieser vor-bewussten Wahrnehmung zu verbinden???Ja, gut beobachtet. Dabei findet Wahrnehmung schon statt, bevor sie ins Bewusstsein gelangt.
Da sträubt sich sofort etwas und erfindet Szenarien, wo das zumindest höchst unpraktisch oder gefährlich wäre.Was hindert am Erkennen, ob Gedanken wahr sind oder nicht? Glaube, dass man das nicht eindeutig erkennen kann? Wenn die Entscheidung fallen würde, dass ab sofort nur das mit den Sinnen direkt und real wahrgenommene wahr ist, wäre das nicht sehr einfach?
Zudem ist da ein großes Misstrauen gegenüber dem eigenen »Erkennen«, das sich schon so oft als falsch erwiesen hat. Bzw. eine große Unsicherheit, was »Erkennen« ist, etwa in Bezug auf Mitmenschen. Und was ist z. B. bei einer optischen Täuschung, die ja je nach Position und Perspektive auch im Straßenverkehr vorkommen kann? Erst wenn ein Unfall verursacht wurde, erfährt man, was »wahr« war, obwohl man doch eindeutig etwas »wahrgenommen« hatte. ?!??
Das ist jetzt kein gedankliches Abwehrmanöver, sondern blanke Unsicherheit in Bezug auf Erkennen und Wahrheit!
Das habe ich heute mal wieder getan. In einem belebten Café, wo ohnehin jede Sekunde irgendetwas passiert. Ich bewege dann die Augen viel, um die Abfolge der Eindrücke zu erhöhen, quasi eine »Bilderdusche« zu erzeugen. Leider funken mir trotz allem meine blöden kommentierenden Gedanken ständig dazwischen. Ich werde das weiterhin versuchen.Ganz genau. Pure sinnliche Wahrnehmung scheint langweilig zu sein. Deshalb bekommt sie kaum Aufmerksamkeit, so weit gerade nichts "Interessantes" oder "Gefährliches" passiert. Denken mehr Aufmerksamkeit zu schenken ist einfach nur eine Angewohnheit. Schaue Dich mal ein paar Minuten um... all das, was Du jetzt gerade siehst, siehst Du in dieser Weise zum ersten Mal in Deinem Leben. Zur Vereinfachung schmeißt das Hirn die Gedanken "Kenn ich!", "Kenn ich auch", "auch das kenn ich" um sich. Schau Dich um, neugierig. Es gibt vielleicht etwas Unglaubliches zu entdecken...