Interessant. Und wie wird die Zentrale lokalisiert? Welches Sinnesorgan sieht die Zentrale hinter den Augen/zwischen den Ohren?
Propriozeption …?
Lege Dich mal auf den Rücken. Dann schließe die Augen. Bewege den Körper nicht. Einfach nur bewegungslos daliegen. Jetzt beantworte mir, ohne die Erinnerung zu verwenden: wie viele Zehen haben Deine Füße? Wie groß ist Dein Körper? Wo enden die Zehen? Wo ist nochmals "die Zentrale" lokalisiert?
Da verschwindet das Gefühl von einer Zentrale denn auch; das Bewusstsein oderwasauchimmer ist dann in den entsprechenden Körperteilen. Aber was ist denn da das Sinnesorgan, das »sieht«? Verwirrend.
Ohne Gedankenstrom ... Ich habe nicht das Gefühl, dass der bei mir jemals aussetzt oder ich ihn komplett »ausblenden« könnte.
Wie könnte ein "Ich-Gedanke" jemals den Gedankenstrom verlassen?
So tun als ob können die aber schon ziemlich gut!
Jedenfalls scheint es, als würde der Gedankenstrom niemals aussetzen, höchstens mal leiser/ruhiger werden.
Gibt es einen Volumenregler, der den Gedanken lauter macht? Was ist der Volumenregler?
Erhöhen der Aufmerksamkeit/des Fokus? Aber das müsste ja dann gesteuert werden können. Also: keine Ahnung!
Richte die Aufmerksamkeit auf irgendetwas anderes. Beispielsweise gehe zum Fenster. Schaue hinaus. Was ist jetzt laut?
Gerade war ich noch davon ausgegangen, dass die Aufmerksamkeit nicht gesteuert oder auf etwas gerichtet werden kann. Schon wieder verwirrt. Ok, wird kurz ignoriert.
Wenn ich zum Fenster gehe und hinausschaue, wird das »laut«, was gerade gesehen wird. Aber was hat jetzt die Aufmerksamkeit gerichtet? Was hat wahrgenommen?
Egal, welche Gedanken und Gefühle jetzt auftauchen, berühre sie einfach mal nicht. Schwinge Dich wie ein Grashalm elastisch um die durchströmenden Gedanken herum. "Nicht anfassen". Einfach wie ein Fluss ziehen lassen. Wie gehts Dir dabei?
Das konnte ich leider nicht umsetzen/nachvollziehen. Ich nehme Gedanken rein auditiv wahr und habe kaum innere Bilder, vielleicht daher?
Sind die Gedanken mehr als nur ein Reflex, der auf die Frage reagiert und gleichzeitig dem Anspruchsgedanken gerecht werden soll, eine möglichst gute Antwort zu formulieren?
Das muss ich erst mal sacken lassen.
Was wäre, wenn jetzt keine Frage gestellt worden wäre und Liberation Unleashed nicht existieren würde?
Dann hätten die Gedanken doch keinen Anlass gehabt, sich damit zu beschäftigen bzw. die entsprechenden Gedanken hätten keinen Anlass gehabt (als Reflex) aufzutauchen. ???
Tauchen nicht alle Gedanken - ggf. durch querlaufende sonstige Anspruchsgedanken "veranstrengt" - fix und fertig auf?
Wenn also eine grobe Idee langsam Gestalt annimmt und mit viel empfundener Mühe in eine passende (wohlklingende, gut verständliche, manipulative etc.) Formulierung übergeht, die auch über Tage hinweg immer wieder mal überarbeitet wird und am Ende viel mehr oder auch ganz etwas anderes aussagt als die ursprüngliche Idee, wo ist da der fix und fertige Gedanke? Da hänge ich besonders fest, da ich mich beruflich überwiegend mit dem Erstellen und Überarbeiten von Texten befasst habe.
Dieser Knoten hat man ja auch jahrzehntelang ordentlich verknotet :-) Was, wenn es aber gar keinen Knoten gibt, sondern nur der Gedanke, dass die Illusion zu durchschauen sauschwer ist? Und es mindestens 10 Jahre Meditation bedarf und dann trotzdem nicht sichergestellt ist, dass die Illusion durchschaut wird? Und der Gedanke auftaucht, dass Du es gar nicht verdienst, jetzt schon die Illusion zu durchschauen? ...
Ich war schon immer sehr an »Abkürzungen« aller Art interessiert und glaube nicht, dass so ein Gedanke (»Nicht verdienen«) im Wege steht.
Wenn Du etwas nicht mit den Sinnen wahrnehmen kannst, ist es Glaube. Wenn es Glaube ist, dann wähle den Glauben, der am meisten Spaß macht. Oder belass es beim Lebensimpuls... der lässt auch das Herz ordentlich und autonom schlagen :-) Und den Körper auch im Tiefschlaf atmen...
Wie könnte ich denn einen Glauben wählen, wenn die Gedanken nicht zu steuern sind? Nicht, dass ich das wollte. Das ist schon wieder paradox.
Ist denn *irgend*etwas, das ich hier von mir gebe, *nicht* Produkt des Gedankenstroms?
Keine Ahnung. Was meinst DU?
Ebenfalls keine Ahnung!
Ah. Der Klassiker. Der beliebte Bumerangsatz.
Egal, wie es ist. Du kannst Dir gerne was vormachen. Vormachen ist gut. Dann machen es die Gedanken irgendwann nach. Die große Schwester macht das Roller fahren vor. Der kleine Bruder macht es nach. Solange es der Bruder nicht nachmacht, bleibt es beim Vormachen der Schwester.
Das verstehe ich schon wieder nicht. Wer könnte (sich) denn da etwas vormachen, dass die Gedanken dann nachmachen? Sind es nicht nur Gedanken, die etwas vormachen?
Wer sagt, dass es irgendwie weitergeht? Ich weiß nicht, ob es nur ums Sehen geht. Wer bestimmt, ob etwas falsch gesehen wird? Stell Dir vor, es geht nur um Deinen Anspruch. Dass es mir vollkommen egal ist, welches Ziel Dein Gedankenstrom definiert. Wo geht dann Dein Impuls hin? Hast Du dann noch Lust auf diesen Dialog? Brauchst Du dann noch irgendein torloses Tor?
Dieser ganze Absatz ist mir ein Rätsel. Ich weiß nur, dass ich auf jeden Fall noch Lust auf diesen Dialog habe und auch dieses torlose Tor brauche!